Haus in Kosice

Wir wissen nicht, wie es um die Akustik in dem oben gezeigten Haus in Kosice bestellt ist, aber wenn man das Bild des ungarischen Malers Lajos Csordak in den eigenen 4 Wänden aufhängt, dann kann man eines mit Sicherheit sagen: dass sich die Akustik spürbar verbessert. Ist ja auch ein Akustikbild!

Kosice befindet in der Slowakei und ist der Ort, an dem sich Lajos Csordak 1912 niederließ und in dem er für den Rest seines Lebens wohnen blieb.

Genauer gesagt “wohnt” er wohl immer noch dort, denn auf der Suche nach irgendwelchen Informationen zu dem Künstler bin ich auf einen Online-Artikel gestoßen, in dem ein Verwandter Csordaks beklagt, dass eine Gedenkplatte vom Grab des Malers gestohlen wurde. Üble Sache, das!

Natürlich spreche ich kein Slowakisch, Tschechisch oder Ungarisch, soll heißen, dass der Google Übersetzer tätig werden musste. Der macht seine Arbeit ja von Jahr zu Jahr besser, aber gewisse Wendungen nimmt man besser nicht für bare Münze, wie zum Beispiel den Satz aus dem o.g. Artikel: “Da Lajos Csordák der Urgroßvater meiner Frau und der Großvater unserer beiden Söhne ist, besuchen wir natürlich regelmäßig sein Grab.”

Was mir an Csordaks Motiv, unserem neuen Akustikbild, besonders gut gefällt, ist der Kontrast zwischen den sonnenbeschienen Flächen und den Schattenpartien.

Die wenigsten wissen, dass, an einem sonnigen Tag mit blauem Himmel, alles, was im Schatten liegt, das Blau des Himmels reflektiert. Unser Gehirn filtert dieses reflektierte Blau sofort heraus, so dass wir das eigentlich überhaupt nicht merken, aber auf Fotos kann man das sehr gut beobachten und sogar nachmessen. Wer Fotos von Schnee bei blauem Himmel hat, kann das sofort verifizieren: die Schatten sind tiefblau.

Keine Zwischenbemerkung: unser Gehirn filtert problemlos das reflektierte Blau des Himmels aus unserer Weltsicht heraus, aber bei reflektiertem Schall ist es machtlos. Da braucht es schon so etwas wie ein Akustikbild, um den Schallreflexionen Einhalt zu gebieten.

Csordak spielt mit diesem Effekt der bläulichen Schatten. Man beachte die (im Schatten liegende) Fassade des Hauses links, die nur im Anschnitt zu sehen ist.
Ein bisschen verwässert kann man das Blau auch unterhalb der Dachrinne des rechen Hauses sehen.
Und dann natürlich ist da Blau in dem Schatten, den das linke Haus auf die Straße wirft, und besonders dort, wo der Schatten auf den türkisblauen Sockel des gegenüberliegenden Hauses fällt.

Das leuchtendste Objekt ist das Haus, auf das man frontal blickt, wunderschön wie da der Sonnenschein eingefangen wurde, und wie der Sonnenschein da in das Auge der Betrachter zurückgeworfen wird!
Und als ob das nicht schon genug wäre, malt er – bäng! – die Fassade des niederen Hauses rechts in leuchtendem Gelb. Fantastisch!
Für mich ist es das gelbe Haus, das dem Bild den Namen gibt.

Als schallschluckendes Bild ist das Motiv hier bestellbar >>>

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